SYNONYME
GROßE PETERSBIRNE, MARGARETENBIRNE, LORENZBIRNE
Herkunft
wahrscheinlich Deutschland um Altenburg (Thüringen) schon Ende des 18. Jh. bekannt, 1799 von Sickler beschrieben, verbreitet in Sachsen, wahrscheinlich bestehen mehrere Typen, die sich durch Fruchtgröße und Geschmack unterscheiden
Frucht
Pflückreife: Ende Juli bis Anfang August, Genussreife: Juli-August
Anfällig
kaum für Schorf, stark für Obstmade
Ernte
nicht zu früh, erst voll baumreif, Fruchtgüte wird dadurch erhöht, Ernte kann folgend geschehen, Früchte windfest, lösen schwerer als andere Birnen; baum- und genussreif gut transportfg.
Lager
zum baldigen Gebrauch, nur kurz für Normallager, baumreife Früchte nur 14-20 Tage lagerfähig ohne teigig zu werden
Baum
Wuchs ist stark, Triebkraft lange anhaltend; Gerüstäste schräg aufgestellt, gut mit Seitenholz besetzt, daran Fruchtholz als kurze Fruchtruten, Spieße, Sprosse; Kronenform breitpyramidal; nach Erziehungsschnitten regelmäßig auslichten, alte Kronen können sehr dicht werden
Blüte
langwährend, wenig frost- und witterungsempfindlich, Blütensitze an Fruchtruten, Spießen, Sprossen
Ertrag
mittelfrüh, ab 6., 7. Standjahr, hoch, regelmäßig, später Massenerträge
Widerstandsfähigkeit
Holz und Blüten beachtlich hoch gegen Frost, kaum anfällig für Schorf, außer an völlig ungeeigneten Standorten
Standort
breit anbaufähig auf allen nicht zu trockenen, armen Böden, auch für Grasland, bis in Gebirgs-, Grenzlagen des Birnenanbaus
Anbaueignung
nicht für Großflächenanbau, da Früchte zu klein, auch bei sehr hohem Behang nur mittlere Pflückleistung; für Kleingärten entbehrlich, für große Siedler- und ländliche Gärten in Höhenlagen zur Handelsbelieferung erwünscht; die Bedeutung der Sorte liegt in ihrer Widerstandsfähigkeit, den hohen, sicheren Erträgen und der relativ langen Genussfähigkeit der zwar kleinen, aber aromatischen Früchte
Ähnliche Früchte
können haben Trevoux, Julidechantsbirne, Bunte Julibirne, Muskatellabirne, Stuttgarter Geißhirtle, Hannoversche Jakobsbirne
Bezug zur Kyffhäuserregion
mehrere Altbäume im Gebiet vorhanden (z B. zwischen Bad Frankenhausen und Udersleben, Ichstedt), seit 2000 mehrfach an Wegen neu gepflanzt
Quellen
Handbuch der Obstsorten (FRIEDRICH, G. & H. PETZOLD 2005); Archiv Naturparkverwaltung NP Kyffhäuser (2021)