Ziel des 12-monatigen Diskussionsprozesses ist eine ergebnisoffene Diskussion und Meinungsbildung bzgl. eines Biosphären-reservates im Thüringer Südharz und im Kyffhäuser. Am Ende dieses Prozesses soll im November 2018 ein möglichst einheitliches Votum der Region hinsichtlich der Frage der Einrichtung des Biosphärenreservates stehen. Für eine Zustimmung ist es laut UNESCO-Kriterien mindestens erforderlich, dass alle kommunalen Vertreter ein solches Biosphärenreservat befürworten. Ziel ist es jedoch darüber hinausgehend, auch die sonstigen in der Region aktiven Interessenvertreter sowie Private in die Diskussion und den Meinungsbildungsprozess einzubinden, um am Ende eine breit getragene Position zu erhalten.
Die Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz, Anja Siegesmund, sagte am 07.11.2017 hierzu:
„Ich persönlich befürworte eine Entwicklung Ihrer Regionen zu einem Biosphärenreservat. Ich weiß dabei nicht nur die Fachleute in meinem Ministerium hinter mir, sondern auch die Fachleute des Bundes. Warum? Weil wir wissen, welche landschaftlichen Voraussetzungen der Südharz und der Kyffhäuser, also Ihre Region, haben und wissen, welche Möglichkeiten mit dem Entwicklungsinstrument Biosphärenreservat verbunden sind.
Soweit meine persönliche Meinung. Aber ich sage Ihnen ebenso klar: Ich weiß auch, dass ein Biosphärenreservat nur funktioniert, wenn die Region, d.h. wenn die dort lebenden Akteure, wenn die Entscheidungsträger vor Ort, also wenn Sie ebenfalls diese Chancen erkennen und auch ergreifen möchten. Insofern ist dieser Moderationsprozess vollkommen ergebnisoffen, denn am Ende entscheiden alleine Sie, ob Sie diesen Weg gehen wollen oder nicht. Um es Ihnen ganz deutlich zu machen: Letztlich haben insbesondere die kommunalen Vertreter, d.h. die gewählten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, sowie Landrätin und Landrat, die „Macht“ darüber. Denn die UNESCO fordert, dass diese am Ende alle ausnahmslos den Antrag auf Anerkennung unterschreiben. Machen Sie das nicht, hat der Antrag keine Aussicht auf Erfolg.“
Der Suchraum für das Biosphärenreservat umfasst die beiden bestehenden Naturparks Südharz und Kyffhäuser. Die beiden Naturparke, die bereits bestehenden sowie prioritär neu auszuweisenden Naturschutzgebiete, vorhandene Landschaftsschutzgebiete sowie die Wälder ohne forstliche Nutzung wurden als Diskussionsgrundlage im Moderationsprozess zur besseren Veranschaulichung in einer Karte dargestellt.