"Eine sehr merkwürdige Spielart der Rotbuche ist die sogenannte Blutbuche, die sich von jener nur durch ihr Laub unterscheidet, das im Frühjahre feurigroth ist, gegen den Herbst zu aber braunroth wird. Die Stammmutter dieser Buche befindet sich in dem Walde bei Sondershausen."
(Heinrich Wilhelm Döbels neu eröffnete Jäger-Practica, 4. Auflage, 1828)
Die majestätische 250 Jahre alte Blutbuche im Jahr 2006 (Fotografin: S. Nöbel)
Seit 2016 wächst an dieser Stelle eine junge Blutbuche heran. Sie erinnert an ihre imposante Vorgängerin. Das Besondere an dieser etwa 250 Jahre alten Buche war, dass sie als einer der ersten gezüchteten Ableger von der Mutterblutbuche aus dem nahe gelegenen Wald bei Sondershausen stammte. Mit der Zeit wurden diese Buchen mit den roten Blättern als Parkbäume sehr beliebt. Weit über die Grenzen der Kyffhäuserregion hinaus bis in den Hyde Park nach England wurden die Pflanzen verkauft.
Die Mauer im Umfeld der Blutbuche war über weite Strecken eingestürzt. Heute ist sie durch den Einsatz der Gemeinde und vieler fleißiger Helfer wieder hergestellt. In den Rundbögen wurde früher wahr-scheinlich Pfirsich als Spalierobst gezogen (Fotograf: L. Koch)
An dieser Stelle haben Sie einen besonderen Blick: einerseits auf die Mauer, die den 21 Hektar großen Park einst komplett einrahmte und fast vollständig erhalten ist. In der anderen Richtung können Sie die Sichtachse bis zum Neuen Schloss verfolgen. Dass die Sichtachse heute wieder freigestellt ist und große Teile der eingestürzten Mauer restauriert wurden, ist der Verdienst der Gemeinde Bendeleben, die sich seit Jahrzehnten unermüdlich für ihren Park einsetzt.
Übersichtskarte Schlosspark Bendeleben
© blattwerk bremen
Eine junge Blutbuche wurde 2016 am Fuße der alten gepflanzt (Fotograf: L. Koch)
Sichtachse durch den Park auf das Neue Schloss (Fotografin: U. Behr)