TV-Moderatorin und Kommunikationstrainerin Miriam Deforth ist seit Anfang 2018 Naturpark Kyffhäuser Botschafterin. In ihrem „Miris Kyffhäuser-Blog“ berichtet sie jeden Monat von ihren Erlebnissen und Abenteuern im Naturpark.
Miri's Kyffhäuser Blog wird unterstützt von hessnatur. Vielen Dank!
15. September 2018
Wie kommt sie denn auf so ein Thema – wird sich der eine oder andere Leser zurecht fragen. Und meine ganz entschiedene Antwort darauf lautet: Weil es drängt!
In Zeiten, in denen sich mehr und mehr Frauen und Männer heftigsten, ästhetischen und dazu (sau)teuren kosmetischen Eingriffen unterziehen, sei an dieser Stelle ein Wort über völlig kostenloses Verjüngen des Gesichts und des Körpers gestattet.
Der September zählt zu den sogenannten Übergangsmonaten. Nicht mehr ganz Sommer, noch nicht ganz Herbst. Und ähnlich wie im März gibt es viele Traditionen, um diese vier Wochen der „Transformation“ für Entgiftungs- und Ausleitungskuren zu nutzen. Fasten, probiotische Ernährung, Low Carb, High Carb, Low Fat, No Fat… egal, für was Sie sich entscheiden, im September scheint der menschliche Körper auf diese Maßnahmen besonders intensiv zu reagieren.
Bei allem, was sich auf dem Markt an Angeboten so tummelt, möchte ich, passend zu meinem Job als Botschafterin des wunderbaren Kyffhäusers, den Sauerstoff ins Boot werfen… (wenn ich mir das bildlich vorstelle, könnte das lustig aussehen, zumal im Kyffhäuser gar keine Schiffe fahren, und darauf sei jetzt keine Rücksicht genommen).
Bewegung draußen, bestenfalls im Wald, am Meer oder in Naturschutzgebieten, ist nach wie vor eine der stärksten und ergiebigsten Verjüngungs- und Entgiftungsmaßnahmen unserer Zeit. Sie erinnern sich?
Miriam Deforth im englischen Garten in Bendeleben
Die Haut, nach zwei Stunden Spaziergang im spätherbstlichen Wind oder leichten Nieselregen in die goldenen Farben von Feld und Wald getaucht…? Genau. Gesund gerötete, leuchtende Wangen, klares Porenbild und glänzende Augen. Dafür braucht eine Kosmetikerin mindestens vier Behandlungsschritte inklusive einer deutlich radikalen Mikrodermabrasion und jeder Menge Frischzellen.
Ich möchte die kosmetologischen Kolleginnen an dieser Stelle übrigens loben. Immerhin kümmern sie sich um die Haut, die lange von ihren Besitzern nicht mehr an ihren Ursprung geführt wurde…. Nämlich die wunderbare Natur da draußen. Viele Zeichen der sogenannten Hautalterung lassen sich deutlich mindern. Durch eine gehörige Portion Sauerstoff nämlich.
Wussten Sie, dass der Markt mit Sauerstoff-Cremes boomt? Viele Menschen sitzen den ganzen Tag in geschlossenen Räumen vor blau leuchtenden Bildschirmen. Ohne mehrere Gramm Rouge und Highlighter würde die Haut der meisten dieser beruflich zwangsverpflichteten Stubenhocker aussehen, wie zu lange gehangenes Wildleder. Grau und porös. Und einige von Ihnen, liebe Leser, haben beim Blick in den Spiegel vielleicht auch schon einmal gedacht: Die Farbe meiner Haut entspricht derzeit ungefähr dem Stahlbeton einer Autobahnbrücke.
Die Nachricht dieses Blogposts lautet: Es gibt Hoffnung.
Und die kostet nicht einmal Geld…. Außer vielleicht die Anreise zum Naturpark Kyffhäuser. Ab dem Zuschlagen der Auto- oder Bahntüre können Sie mit dem intensivsten Anti Ageing Programm beginnen, dass der September zu bieten hat.
Denn eines hat der Kyffhäuser im Überfluss: Gesunde Luft.
Bitte gehen Sie langsam, wenn Sie nicht zu den regelmäßigen Wanderern zählen. Bleiben Sie so oft stehen, wie Sie etwas Schönes erblicken. Lächeln Sie. Atmen Sie tief ein und aus. Summen Sie Ihren Lieblingshit. Oder lauschen Sie dem polyphonen Vogelgesang.
Klingt banal?
Egal.
Es macht nachweislich schöner und jünger.
Wissenschaftlich erwiesen.
Das Tageslicht füllt unsere Vitamin D Depots auf. Und Vitamin D ist ein Tausendsassa für die Haut. Es schützt nachweislich vor Erkrankungen wie Neurodermitis, Akne oder anderen entzündlichen Zuständen. Zudem bremst es die Faltenbildung und schenkt gute Laune.
Waldlicht und Waldduft in reinster Genussform
Durch die Bewegung kommt unser Kreislauf in Fahrt und schleust den in unberührtem Wald und Wiese eingeatmeten Sauerstoff bis in die letzte Zelle unseres Körpers. Wir nehmen also eine Art „innere Sauerstoffdusche“. Und dort, wo Sauerstoff ist, fühlen Bakterien sich nicht besonders wohl.
Außerdem brauchen gerade unsere Hautzellen Sauerstoff für die Collagenbildung. Collagen ist ein Sofortstraffer und Prallmacher für die Haut. Was glauben Sie, warum Sie nach einem ausgiebigen Spaziergang so herrlich erholt aussehen?
Sie haben einen unbezahlbaren Soforteffekt erlebt.
Cremehersteller würden eine Menge dafür geben, diesen sichtbaren Vorgang künstlich kopieren zu können.
Wer also regelmäßig in möglichst unberührter Natur läuft, geht, tanzt oder auf Bäume klettert, sieht jünger aus?
Ja.
Natürlich achten Sie bitte auch in der Septembersonne darauf, sich nicht den berühmten Pelz zu verbrennen – und da wir nach dem Sommer alle etwas Sonne gewöhnt sind und die Strahlung in diesem frühherbstlichen Monat auch nicht mehr so stark ist, gilt: Nutzen Sie die Gunst des Monats. Gesünder kann Sonne kaum sein. Regen übrigens auch nicht. Mit entsprechender Kleidung atmen Sie während eines September-Schauers sogar ionisierte Luft und Wassermoleküle ein. Jung, jünger, am jüngsten. Sollten Sie hernach an Kinokassen nach Ihrem Alter gefragt werden, schieben Sie es gerne getrost auf den Kyffhäuser. Werbung kann er immer vertragen.
Unterziehen Sie sich einer der intensivsten Verjüngungsmaßnahmen der Welt – gehen Sie unter Bäumen pfeifend und miteinander lustige Dinge beredend so lange hinaus, wie Sie können und wollen. Und da Ihre Haut dann von innen heraus leuchtet und strahlt, ist der Kyffhäuser (und selbstverständlich auch alle anderen Naturlandschaften Deutschlands) invasiver als manch ein berühmter, plastischer Chirurg. Glauben Sie mir. Und machen Sie ein Vorher-Nacher-Foto.
Mit diesem etwas unüblichen Wanderblog verabschiede ich mich in den Oktober. Und ich freue mich auf den Herbst. Er wird bunt.
Ihre Miriam Deforth
Miriam Deforth (Abendkleid von masimya)