Rastende Kraniche aus dem Norden, der salzliebende Queller von den Küsten der Nord- und Ostsee, Federgras aus den Steppen Asiens, Schwalbenschwanz und Nadelröschen aus dem Mittelmeergebiet – sie alle finden im Naturpark ihren Platz.
So vielfältig wie seine „Gäste“ sind auch die Lebensräume in der Naturparkregion. Hier gibt es ausgedehnte Wälder, Streuobstwiesen, seltene Trockenrasen, kahle Felsfluren und Feuchtgebiete. Diese, wie die Goldene Aue mit dem Stausee Kelbra oder das Esperstedter Ried, bieten tausenden von Vögeln einen Lebensraum.
Im Norden des Naturparks Kyffhäuser erstreckt sich die Goldene Aue. Hier liegt zwischen Kelbra, Berga und Auleben der Helme-Stausee, der zum Hochwasserschutz gebaut wurde. Nicht nur die 600 ha große Wasserfläche, sondern auch ausgedehnte Schilf- und Wiesenflächen bieten optimale Bedingungen für über 300 Vogelarten. Dieses Gebiet ist ein international bedeutsames Brut- und Rastgebiet und wurde zum europäischen Vogelschutzgebiet erklärt.
Lassen Sie sich in die Welt der Kraniche, Möwen und Fischadler entführen. Am Ufer des Helme-Stausees in Kelbra laden verschiedene Beobachtungsmöglichkeiten dazu ein.
Am Helme-Stausee rasten tausende Vögel
Der Vogelturm an der Ostseite des Sees - direkt zwischen Kelbra und dem Stausee - ist gleichzeitig Artenschutz- und Aussichtsturm. Die Mauern der ehemaligen Trafostation beherbergen Nist, Schlaf - und Überwinterungsmöglichkeiten unter anderem für Vögel und Fledermäuse. Einen beeindruckenden Panoramablick über den Stausee kann man vom Dach des Turmes aus genießen.
An der Südseite - in der Nähe des Zeltplatzes - bietet der Kranichturm eine ca. 3 m hohe Plattform beste Voraussetzungen für die Beobachtung der bis zu 30.000 Kraniche, die hier im Herbst einen Zwischenstopp auf ihrer Reise in den Süden einlegen.
Die mobile Vogelbeobachtungsstation parkt ebenfalls am Ufer des Stausees. Hier können Sie die beobachteten Vogelarten näher kennen lernen. Finden Sie heraus, woran man eine Beutelmeise oder einen Fischadler erkennt. Den aktuellen Standort der mobilen Vogelbeobachtungsstation erfahren Sie bei der Naturparkverwaltung unter Telefon 0361 573916415.
Südlich des Kyffhäusergebirges, im Esperstedter Ried, befinden sich ausgedehnte Salzwiesen mit Flutmulden, die mit Wasser gefüllt sind. Auch hier kann man spannende Vogelbeobachtungen machen. Direkt am Fahrradweg befindet sich ein Vogelbeobachtungsturm. Von hier aus haben Sie eine herrliche Sicht auf das Esperstedter Ried. Hier kann man Kranichen, Enten und mit etwas Glück auch dem „Adebar“ begegnen. Scharen von Gänsen bevölkern in den Zugzeiten die umliegenden Wiesen, Wasser- und Ackerflächen.
Der Beobachtungsturm ist ständig geöffnet und mit dem Rad oder zu Fuß gut zu erreichen.
Weitere umfangreiche Informationen zur Vogelbeobachtung finden Sie in folgenden Broschüren:
Im Kyffhäuser-Gebirge, wo auch das Kyffhäuser Denkmal thront, treffen Wald und Steppe aufeinander. Während der steile Nordhang mit Buchenwald bedeckt ist, erinnern die kargen Steppenrasen an den Südhängen an baumarme Steppenlandschaften. Sie beherbergen bunte Blüten-Schätze, wie beispielsweise das gelb leuchtende Frühlings-Adonisröschen. Insgesamt haben hier über 1300 Pflanzenarten ihre Heimat - eine für Mitteleuropa einzigartige Naturausstattung.
Das Esperstedter Ried in der Diamantenen Aue beherbergt die größten Binnensalzstellen Thüringens. Seltene Pflanzen und Tiere, die mit Salz im Wasser leben können, begegnen uns in diesem Gebiet. Da Salz im Mittelalter so wertvoll wie Gold war, prägte die Salzgewinnung die Entwicklung der Stadt Bad Frankenhausen und die Naturparkregion.
Große geschlossene Buchenwälder bedecken den Höhenzug der Hainleite. Die frischen Böden des Muschelkalks sind im Frühjahr mit Bärlauch-Teppichen überzogen. Auch hier in den großflächigen und nahezu unberührten Buchenwäldern findet die scheue Wildkatze einen ihrer wenigen Rückzugsorte.
Einem Canyon gleich, erscheint der Wipperdurchbruch. Das kleine Flüsschen Wipper hat sich hier einst durch das Gebirge gegraben und steile Muschelkalkhänge geschaffen, an denen man die Schichtung des Gesteins deutlich sehen kann. Bekannt ist das Gebiet um den Wipperdurchbruch auch für seinen Orchideenreichtum.
Auf der Windleite, einem Buntsandsteinhügelland, wechseln sich Acker-, Wald-, Hutungs- und Weideflächen ab. In diese Landschaft eingeflochten sind Sandtrockenrasen, die sonst kaum in Thüringen zu finden sind.