Fledermausarten der Kyffhäuser-Region

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20 der 24 in Deutschland lebenden Fledermausarten kommen im Naturpark Kyffhäuser vor. Hier eine Übersicht dieser Arten:

Kleine Hufeisennase
Rhinolophus hipposideros
(Bechstein, 1800)
 Flügelspannweite: 19 - 25 cm     
Kopf-Rumpflänge: 3,7 - 4,5 cm
Unterarmlänge: 3,6 - 4,0 cm		 Die Nase der Kleinen Hufeisennase sieht wirklich aus, als säße auf ihr ein Hufeisen. Das Kyffhäuser-Gebirge bildet die nördlichste Verbreitungsgrenze dieser Art in Deutschland. Sie ist in Thüringen und darüber hinaus eine der bekanntesten Arten, seit engagierte Thüringer geholfen haben, sie vor dem Aussterben zu retten.
Großes Mausohr
Myotis myoti
(Borkhausen, 1797)
Flügelspannweite: 35 - 43 cm
Kopf-Rumpflänge: 6,7 - 8,4 cm
Unterarmlänge: 5,5 - 6,7 cm		 Das Große Mausohr ist die größte und mit bis zu 40 Gramm auch schwerste Fledermausart Deutschlands. Bei der Jagd orientiert sie sich an Geruch und Geräuschen von Käfern, die sie dann im Flug vom Waldboden aufsammelt.
Bechsteinfledermaus
Myotis bechsteini
(Kuhl, 1817)
 Flügelspannweite: 25 - 29 cm
Kopf-Rumpflänge: 4,5 - 5,6 cm
Unterarmlänge: 3,9 - 4,7 cm		 Wird es der Bechsteinfledermaus in ihrer Baumhöhle zu warm oder zu kalt, wechselt sie mitten am Tag von einem Baum zum nächsten. Benannt wurde sie nach dem deutschen Naturforscher Johann Matthäus Bechstein, der schon im 18. Jahrhundert forderte, Fledermäuse besonders zu schützen.
Fransenfledermaus
Myotis nattereri
(Kuhl, 1817)
 Flügelspannweite: 25 - 28 cm
Kopf-Rumpflänge: 4,1 - 5,2 cm
Unterarmlänge: 3,4 - 4,4 cm		 Das Gesicht der Fransenfledermaus ist fast haarlos. Ihren Namen trägt sie wegen der kleinen Härchen am Rand ihrer Schwanzflughaut.
Wasserfledermaus
Myotis daubentoni
(Kuhl, 1817)
 Flügelspannweite: 24 - 28 cm
Kopf-Rumpflänge: 4,5 - 5,5 cm
Unterarmlänge: 3,5 - 4,2 cm		 Die Wasserfledermaus jagt dicht über der Oberfläche von Gewässern. Sie nutzt dabei ihre Schwanzflughaut als Kescher, um Insekten aus dem Wasser zu fischen. Mit über 870 bekannten Sommer- und rund 1800 bekannten Winterquartieren ist sie eine der häufigsten Arten Thüringens und gilt hier nicht als gefährdet.
Große Bartfledermaus
Myotis brandtii
(Eversmann, 1845)
 Flügelspannweite: 19 - 24 cm
Kopf-Rumpflänge: 3,9 - 5,5 cm
Unterarmlänge: 3,3 - 3,8 cm		 Die Große Bartfledermaus ist trotz ihres Namens sehr klein – aber doch größer als ihre Verwandte, die Kleine Bartfledermaus. Bevor sie von der Fachwelt als eigene Art anerkannt wurde, vergingen über hundert Jahre (1845-1958).
Kleine Bartfledermaus
Myotis mystacinus
(Kuhl, 1817)
 Flügelspannweite: 19 - 23 cm
Kopf-Rumpflänge: 3,5 - 4,8 cm
Unterarmlänge: 3,2 - 3,7 cm		 Die Kleine Bartfledermaus ist eine typische Siedlungs- und Spaltenfledermaus: Sie zieht ihre Jungen hinter Dachschindeln, Verkleidungen aus Schiefer und Fensterläden auf.
Nymphenfledermaus
Myotis alcathoe
(Helversen & Heller, 2001)
 Flügelspannweite: 18 - 24 cm
Kopf-Rumpflänge: 3,6-4,2 cm
Unterarmlänge: 3,1 - 3,5 cm		 Die Nymphenfledermaus ist eine der kleinsten Arten Europas. Erst 2006 wurde diese südländische Art auch in der Nähe der Barbarossa-Höhle entdeckt – und damit erstmalig in Mitteldeutschland. Die Kyffhäuser-Region ist in Deutschland der nördlichste Teil ihres Verbreitungsgebiets.
Großer Abendsegler
Nyctalus noctula
(Schreber, 1774)
 Flügelspannweite: 32 - 45 cm
Kopf-Rumpflänge: 6,0 - 8,2 cm
Unterarmlänge: 4,8 - 5,8 cm		 Fledermaus oder Schwalbe? Wenn der Große Abendsegler am gerade noch hellen Himmel jagt, ist das nicht auf Anhieb zu erkennen. Im Herbst fliegt er wie die Zugvögel in wärmere Gegenden, teilweise lange Strecken wie von Skandinavien bis Südfrankreich.
Kleiner Abendsegler
Nyctalus leisleri
(Kuhl, 1817)
 Flügelspannweite: 26 - 34 cm
Kopf-Rumpflänge: 4,8 - 7,2 cm
Unterarmlänge: 3,7 - 4,7 cm		 Zweimal versuchten einzelne Kleine Abendsegler in den letzten Jahrzehnten, an der Thüringer Pforte zu überwintern. Fachleute sehen dies als Sensation und als Indiz für eine Erwärmung des Klimas.
Breitflügelfledermaus
Eptesicus serotinus
(Schreber, 1774)
 Flügelspannweite: 32 - 38 cm
Kopf-Rumpflänge: 6,4 - 8,0 cm
Unterarmlänge: 4,7 - 5,8 cm		 Die Breitflügelfledermaus ist die typische Hausfledermaus: Sie wählt Dachböden als Kinderstube und jagt häufig an Straßenlaternen. Ihren heutigen deutschen Namen erhielt sie erst 1941. Davor wurde sie „Spätling“, „Abendflatterer“ und „spätfliegende Fledermaus“ genannt, weil sie erst nach Ende der Abend-Dämmerung jagt.
Nordfledermaus
Eptesicus nilssosonii
(Keyserling und Blasius, 1839)
 Flügelspannweite: 24 - 28 cm
Kopf-Rumpflänge: 5,4 - 6,4 cm
Unterarmlänge: 3,8 - 4,6 cm		 Die Nordfledermaus fällt durch ihr zottiges, goldglänzendes Fell auf. Kälte macht ihr wenig aus. Dadurch kommt sie als einzige Art selbst in Nord-Skandinavien vor.
Rauhautfledermaus
Pipistrellus nathusii
(Keyserling & Blasius, 1839)
 Flügelspannweite: 23 - 25 cm
Kopf-Rumpflänge: 4,6 - 5,8 cm
Unterarmlänge: 3,2 - 3,7 cm		 Die Rauhautfledermaus ist in Thüringen besonders selten. Bis vor kurzem rastete sie hier nur auf dem Weg zu ihren Winterquartieren. 2010 und 2011 wurden in der Kyffhäuser-Region zwei Kinderstuben entdeckt – zum ersten Mal in Thüringen.
Zwergfledermaus
Pipistrellus pipistrellus
(Schreber, 1774)
 Flügelspannweite: 18 - 24 cm
Kopf-Rumpflänge: 3,6 - 5,1 cm
Unterarmlänge: 2,8 - 3,5 cm		 Die Zwergfledermaus vollführt bei der Mückenjagd akrobatische Flugfiguren ein bis vier Meter über dem Erdboden. Jedes Tier frisst pro Nacht 1.000 Mücken und mehr.
Braunes Langohr
Plecutus auritus
(Linnaeus, 1758)
 Flügelspannweite: 24 - 29 cm
Kopf-Rumpflänge: 4,5 - 5,2 cm
Unterarmlänge: 3,5 - 4,3 cm		 Das Braune Langohr hat tatsächlich sehr lange Ohren, die es aber platzsparend einrollen kann und beim Schlafen unter seine Flughäute schiebt. Es jagt im Rüttelflug: Um Insekten von Zweigen und Blättern sammeln zu können, fliegt es wie ein Hubschrauber auf der Stelle.
Graues Langohr
Plecutus auritus
(Fischer, 1829)
 Flügelspannweite: 26 - 30 cm
Kopf-Rumpflänge: 3,9 - 5,8 cm
Unterarmlänge: 3,5 - 4,5 cm		 130 Jahre lang hielten Experten das Graue Langohr für eine Unterart des Braunen Langohrs. 1960 erkannte der Vogelkundler Kurt Bauer die Art dann als eigenständig. Auf Deutsch benannte er sie nach der Farbe ihres Rückens, auf Latein nach ihrem Fundort, seinem Heimatland Österreich.
Mopsfledermaus
Barbastella barbastellus
(Schreber, 1774)
 Flügelspannweite: 26 - 29 cm
Kopf-Rumpflänge: 4,5 - 5,8 cm
Unterarmlänge: 3,7 - 4,4 cm		 Das Gesicht der Mopsfledermaus ähnelt mit der gedrungenen Nase tatsächlich dem eines Mopses. Sie wurde früher auch „Kühmaul“, „Kurzmäulige Fledermaus“ und „Breitöhrige Fledermaus“ genannt. In einem Winterquartier bei der Thüringer Pforte sammeln sich jedes Jahr mehr als 200 Tiere. Es ist in Deutschland das zweitgrößte Winterquartier dieser Art.
Zweifarbfledermaus
Vespertilio murinus
(Linnaeus, 1758)
 Flügelspannweite: 27 - 31 cm
Kopf-Rumpflänge: 4,8 - 6,4 cm
Unterarmlänge: 4,1 - 5,0 cm		 Die Zweifarbfledermaus gehört zu den wenigen europäischen Arten, die häufig Zwillinge und manchmal sogar Drillinge zur Welt bringen. Zum Säugen ihrer Jungen hat sie als einzige Fledermaus vier statt zwei Milchzitzen.
Teichfledermaus
Myotis dasycneme
(Boie, 1825)
 Flügelspannweite: 20 - 30 cm
Kopf-Rumpflänge: 5,7 - 6,8 cm
Unterarmlänge: 4,3 - 4,9 cm		 Die Teichfledermaus ist in Deutschland extrem selten und in Europa südlich von Thüringen gar nicht zu finden. Auffälligstes Merkmal sind ihre relativ großen Füße.
Mückenfledermaus
Myotis pygmaeus
(Leach, 1825)
Flügelspannweite: 18 - 24 cm
Kopf-Rumpflänge: 3,2 - 5,1 cm
Unterarmlänge: 2,7 - 3,3 cm		 Die Mückenfledermaus ist die kleinste europäische Art und wiegt nur 3 bis 7 Gramm. Sie gleicht der Zwergfledermaus so sehr, dass Forscher sie erst 1997 durch Gentests als eigene Art erkannten.

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